Kosten – Die kassenärztlichen Zuschüsse
Da die künstliche Befruchtung und die Methoden der Reproduktionsmedizin nicht unbedingt günstig sind, viele Eltern jedoch nicht auf ein eigenes Kind verzichten möchten, kommen schnell mal Kosten von mehreren Tausend Euro zusammen. Und die haben viele Pärchen nicht einfach mal so. Daher stellt sich die Frage, ob die Krankenkassen einen Teil der Kosten übernehmen.
Die gute Nachricht ist: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen etwa fünfzig Prozent der Behandlungskosten bei einer künstlichen Befruchtung. Allerdings werden diese nur bei Paaren übernommen, wenn diese verheiratet sind. Dabei werden allerdings nur etwa die Hälfte aller Kosten nur übernommen
- bei drei Zyklen bei einer In-Vitro-Fertilisation oder drei Zyklen einer Intracytoplasmatischen Spermieninjektion
- bei acht Zyklen bei einer Insemination mit vorheriger hormoneller Stimulation
- bei acht Zyklen bei einer Insemination ohne eine vorherige hormonelle Stimulation
Kosten mehrerer Behandlungen
Die Paare haben dabei die Möglichkeit, die Therapien direkt nacheinander anzuwenden, wenn die vorherige Behandlung nicht erfolgreich war. Die dritte IVF und ICSI-Behandlung wird allerdings nur von der gesetzlichen Krankenkasse zu fünfzig Prozent übernommen, wenn bei den vorherigen Behandlungen mindesten eine Eizelle im Reagenzglas befruchtet worden ist. Denn ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit zu gering, dass die dritte Behandlung erfolgreich ist. Alle weiteren Versuche und Behandlungen müssen die Paare dann selbst tragen und übernehmen!
Wenn eine Behandlung, egal welche, erfolgreich ist und ein Kind geboren wird, dann haben die Paare, die versichert sind, einen Anspruch auf drei weitere Therapien, wenn sie noch einen weiteren Kinderwunsch haben.
Was gilt für unverheiratete und gleichgeschlechtliche Paare?
Unverheiratete oder gleichgeschlechtliche Paare müssen in den meisten Fällen die Kosten einer künstlichen Befruchtung komplett selbst übernehmen. Dadurch wird die Entscheidung einer künstlichen Befruchtung deutlich erschwert. Denn es gibt nie eine Garantie für den Erfolg der Methoden der Reproduktionsmedizin. Zusätzlich muss beachtet werden, dass die Kostenübernahme zwischen den Krankenkassen unterschiedlich ist. Manche übernehmen bis zu 75, andere sogar 100 Prozent bei den ersten drei Versuchen.